mein Hintergr:und

 
Mein Hintergrund ist nicht grün oder gelb oder vogelgrau. Er ist grün und gelb und grau.
Ich mag das Wort "und". Es prägt alles, was ich tue: Das Analytisch-Strukturierende und das Künstlerisch-Kreative mochte ich nie trennen. Körper und Kopf, Fachwissen und Fantasie, 
draußen und drinnen, das Detail und "das große Ganze" gehören für mich zusammen. 

Freiräume und Vermittlung

 In meinem Studium der Landschafts- und Freiraumplanung (Dipl.-Ing.) ging es um Planung und Struktur genauso wie um kreative Ideen und Darstellung in Worten, Bildern, Plänen. Ein berufsbegleitendes Zertifikatsstudium Nachhaltigkeit und Journalismus verband natur-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Inhalte mit journalistischer Praxis. Zentral in beiden Ausbildungen steckt nicht nur das "und", sondern auch das Denken auf verschiedenen Maßstabsebenen in Raum und Zeit: Was sind die Herausforderungen und Möglichkeiten hier und jetzt? Und was bedeutet das längerfristig für das "große Ganze"? 

 

 Nach meinem Studium habe ich einige Jahre im Landschaftsplanungsbüro entera gearbeitet. Hier habe ich "kreatives Strukturieren" und Evaluieren gelernt, um im Chaos europäischer Fördervorgaben zu prüfen, wie und ob Umweltprojekte und Programme im ländlichen Raum funktionieren oder nicht. 

 

 Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Freiraumentwicklung der Leibniz Universität Hannover habe ich festgestellt, wie viel Spaß es mir macht, Studierende immer wieder auf etwas zu stupsen, was sich dem ersten Blick oft entzieht: Verbindungen zwischen vermeintlich getrennten Fachdisziplinen, Perspektiven und Maßstabsebenen. Und: Fragen stellen, Begeisterung und Forschergeist wecken für die (Frei)Räume, in denen wir alle uns bewegen und leben. 


Seit 2020 bin ich selbstständig: ich biete Dienstleistungen im Bereich der Umwelt- und Freiraumkommunikation und -planung an. Dazu gehören Konzepte und Pläne, visuelle Produkte (Infografiken, Illustrationen, Texte etc.), aber auch Beteiligungsveranstaltungen, Workshops und Projekte an der Schnittstelle von Kultureller Bildung und Umweltbildung
Kern meiner Arbeit ist es, die Augen zu öffnen für unentdeckte Möglichkeiten, Dinge in einer anderen Perspektive zu zeigen und sie auf den Punkt zu bringen. 
Zu meinen Auftraggebern zählen u.a. die Landeshauptstadt Hannover, die Freie Hansestadt Bremen, die Stadt Burgdorf, die Stadt Braunschweig, die Leibniz Universität Hannover, der Waldbauernverband Brandenburg e.V., die Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz (nna), die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e. V. (LKJ).


  

Yoga und Bewegung

 2014 habe ich begonnen, Yoga zu unterrichten. Seitdem hat sich mein Unterricht immer mehr zu einer grundlegenden Bewegungspraxis entwickelt und integriert vielfältige Perspektiven und Ansätze
 
Mein Fundament und mein Eintritt in die Welt des strukturierten Beobachtes, Erforschens und Unterrichtens von Bewegung mit Körper und Kopf waren meine beiden grundlegenden Yogalehrerausbildungen bei Simone Kuhrt (Yogawerkstatt Hannover) und Noah Mazé (The Mazé Method). Hinzu kommen viele viele Weiter- und Fortbildungen in verschiedenen Bewegungswelten. Besonders geprägt haben mich hier Joseph Bartz und Eva Blaschke. Letztlich kommt es mir auf die Anwendung und das Weiterforschen mit dem an, was mich inspiriert und sich immer weiter verändert.   

mein standpunkt


Ich glaube, der Blick fürs Detail und für das große Ganze gehören genauso zusammen wie das Funktionale und das Schöne.

Wenn etwas wie ein Text, eine Illustration, ein Bewegungstraining nicht irgendwie schön ist, wird es entweder gar nicht erst wahrgenommen oder wieder beiseite geschoben. Andersherum funktioniert es nicht, wenn es verschwurbelt und überladen oder aber zu sehr vereinfacht ist. Um etwas verständlich zu machen, muss ich es selbst durchdrungen haben. Es braucht Einblick und Tiefe, genauso wie Überblick und das Wissen um Zusammenhänge.

Die Verbindung des Schönen mit dem Funktionalen ist der Kern meiner Vermittlungs-Arbeit - in Text und Bild genauso wie in der Bildungsarbeit und meinem Bewegungsunterricht.

Das Schöne finde ich vor allem im Alltäglichen.
Mich fasziniert das, was ich auf den ersten Blick für selbstverständlich gehalten habe: die Struktur eines Blattes mit Stiel und den abzweigenden Blattadern, die sich im Baum mit Stamm und Ästen wiederholt. Die spiralige Genialität eines Fingerabdruckes, die sich auch in der Ohrmuschel, im Innenohr, in der DNA findet. - Das, was zunächst gleich aussieht, und doch immer anders ist. Details, die man nur entdeckt, wenn man sich ganz in etwas vertieft. Zusammenhänge und sich wiederholende Muster, die sich erst zeigen, wenn man auch wieder Abstand nimmt und die Augen ein bisschen zusammenkneift.   

Wie können wir Faszination und Neugierde wecken für das, mit dem wir es gerade zu tun haben? Diese Frage leitet mich - egal ob ich einen Text über "Bewegung im Freiraum" schreibe, eine Spielplatzbroschüre illustriere oder Menschen auf dem Boden liegend daran erinnere, wie sie ihren Körper ins Rollen bringen können. 

"Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen." 


Thomas Mann bringt es auf den Punkt. Und damit man sich aus den Dingen etwas machen kann, muss man sie erstmal überhaupt sehen. Fantasie braucht also Fokus. Und andersherum.